Christina Schwalbe

Nachgedacht statt nachgemacht!

Das Paradox des Partizipativen

Posted on | Mai 20, 2009 | 1 Comment

Am 19. Mail 2009 habe ich in der Ringvorlesung Medien & Bildung, Schwerpunktthema Kontrolle und Selbstkontrolle in Bildungszusammenhängen einen Vortrag über „Das Paradox des Partizipativen – Social Software in Bildungsprozessen“ gehalten.

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Abstract zum Vortrag:

Die aktuell zu beobachtenden medientechnologischen und die damit zusammenhängenden kulturellen Veränderungen stellen Bildungsinstitutionen und ihre Akteure vor verschiedene Herausforderungen: Die Institutionen müssen sich in ihren technischen und sozialen Infrastrukturen an die neuen äußeren Gegebenheiten anzupassen. Auf aktuellen Medientechnologien basierende Kommunikationsformen erfordern veränderte Rahmenbedingungen, wie z.B. flexible Computerarbeitsplätze, digitale Infrastruktur wie z.B. CommSy und life, neue Beratungs- und Unterstützungsangebote etc. Gleichzeitig erfordert der kulturelle Wandel, der sich in neuen Kommunikations- und Artikulationsformen, einem sich radikal verändernden Umgang mit Wissen und Information, Verschwimmen von Grenzen von Privatheit und Öffentlichkeit etc. beobachten lässt, neue Konzepte für die Gestaltung von Bildungsprozessen. Dabei ist eine kritische Betrachtung wichtig, das sowohl Chancen als auch Gefahren der neuen Medien berücksichtigt. Wie in den vorherigen Vorträgen bereits aufgezeigt wurde, stehen Web 2.0-Anwendungen wie Weblogs und Social Networks unter dem Verdacht, neoliberale Steuerungsdiskurse zu fördern. Dennoch ‚Äì oder gerade deswegen ‚Äì bieten die aktuellen Medien neue Anlässe und neue Räume für Bildungsprozesse. Die neue Öffentlichkeit und permanente Vernetzung ermöglichen neue Chancen zur Partizipation, Kollaboration und Artikulation ‚Äì und bietet damit als zusätzlicher Lernort neue Möglichkeiten zur Gestaltung von Bildungsprozessen. Gleichzeitig fördert und fordert die Offenheit und gegenseitige Vernetzung eine permanente gegenseitige Anerkennung und Bewertung. Hier zeigen sich Parallelen zu einem zentralen Paradox des Bildungssystems, gleichzeitig schutzbedürftiger Lernort und kompetitives Selektionssystem zu sein. Chancen und Herausforderungen, die sich innerhalb dieses Spannungsfeldes ergeben, sollen im Vortrag kritisch-konstruktiv diskutiert werden.

Auch die Folien zum Vortrag sind unter einer CC-Lizenz online verfügbar.


By rob

Anmerkungen, Diskussionen und Infos zur Ringvorlesung Medien & Bildung 2009 auf Twitter unter dem Hashtag #mub09

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Comments

One Response to “Das Paradox des Partizipativen”

  1. Christina Schwalbe
    Juni 6th, 2009 @ 19:44

    Dieser Artikel auf time.com von Steven Johnson über Twitter ist eine schöne Ergänzung zu der Thematik meines Vortrags: How Twitter Will Change the Way We Live

Christina Schwalbe

*1978 :: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg, Fachbereich Erziehungswissenschaft - Forschungsschwerpunkte: Medien & Bildung, Mediengeschichte & Kulturgeschichte, Kommunikation

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